In den letzten Artikeln habe ich mehr übers Einkaufen geschrieben als übers Kochen. Zeit also mal wieder für ein Rezept. Da ich mich öfter über Produktvielfalt, Konsumterror und Einkaufsstress ärgere, wäre es ja auch unsinnig, ständig über diese Themen zu schreiben. Viel besser ist es doch, über Dinge zu schreiben, die einen erfreuen. Warum tut der Mensch dies nur so selten?
Statt über schöne Dingen zu reden, die uns glücklich machen, beschäftigen wir uns fortwährend damit, was uns ärgert. Ein Beispiel: Ich war im Urlaub in der Türkei. Da habe ich viele schöne Dinge erlebt, nette Leute getroffen. Nur das Hotel war schlimm! Woran denkst Du jetzt?
Denkst Du: Was war denn mit dem Hotel?
Oder fragst Du Dich: Was waren das für schöne Dinge? Erzähl mir über die netten Leute?
Ein anderes Beispiel: Denke dir vier Ereignisse aus, die nächste Woche passieren könnten und über die die Tagesschau berichten würde. Hast Du’s? Prima. Wie viele dieser Ereignisse sind gute Nachrichten?
Zurück zum Kochen… mit einem ganz kleinen Umweg über den Markt. Dort hatte ich einen großen roten Rettich erstanden, weil er so hübsch aussah. Zu Hause ist mir dann aufgefallen, dass ich gar nicht wusste, was man aus einem Rettich kochen kann. Da ich so nichts mit dem Rettich anfangen konnte, war ich zunächst versucht, ihn in einem Bilderrahmen aufzuhängen. Dabei ist mir allerdings die Scheibe zerbrochen. War anscheinend keine so gute Idee.
Eine kurze Umfrage unter Bekannten ergab: „Aus Rettich kannst du nur Salat machen.“ Auf Salat hatte ich aber keine Lust, und ich wollte mich doch mit Dingen beschäftigen, die Freude machen, z.B. Bratwurst mit Pommes und Mayo… Wie bin ich jetzt darauf gekommen? Egal, beides hatte ich nicht zur Hand, aber „Fett, Pfanne, braten“ klang gut. Statt Mayo habe ich Joghurt und eine Ingwerknolle gefunden, fertig war das Rezept:
Rettich in Scheiben schneiden. Mit Curry, Pfeffer und Salz würzen. Je nach Geschmack auch mit Paprika. Dann in heißem Fett scharf anbraten. Ingwer reiben und mit Joghurt verrühren. Die Rettich-Scheiben mit dem Joghurt Dip servieren.
Es ist allerdings schon eine Weile her, dass ich das ausprobiert habe. Ich hoffe, ich habe die Zutaten noch richtig in Erinnerung. Wenn es nicht schmeckt, sag Bescheid … und glaube nicht alles, was Du im Internet liest. Aber wenn Du etwas findest, das Freude macht, dann sprich darüber. Es lohnt sich!
Wann gibt’s wieder Rettich Chips?
Wenn wieder Mee(h)r-Rettich im Haus ist. 😮
Der Witz ist zwar flach, aber er ist ansatzweise lustig. Und er hindert mich daran, in diesem Moment zu lernen, was mich noch glücklicher macht. Also befolge ich den Rat von Küchenmann und teile den Grund meiner Freude mit anderen.
Außerdem: Ein neuer Blogbeitrag! WUHUUU!