Drei Farben Matsch

„Drei Farben Matsch“ ist der Masterplan für ein Universalmittagessen. Das tatsächliche Ergebnis variiert von Tag zu Tag. Manchmal schmeckt es aber auch.

Das Konzept: Wenn die Kinder Beschäftigung brauchen – koch mit Ihnen. Beim DFM-Kochen ist für jede Altersklasse etwas dabei.

Schritt 1: Trage ein paar Zutaten zusammen und sammle sie auf dem Küchentisch.

Schnappe Dir ein paar Dinge aus Kühlschrank, Vorratsregal und dem Beet aus Nachbars Garten. Bei der Auswahl darf man sich kreativ, flexibel, dynamisch und belastbar zeigen – ach nein, das war im Bewerbungsgespräch. Nimm halt, was Dir gefällt und eventuell schmeckt.

Eine gute Idee wären: Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch, Obst, Joghurt, Milch, Tomatenmark, Senf, Schinken, Käse. Schau was Du findest, ergänze so lange Zutaten, bis der Tisch ausreichend bunt aber nicht überfüllt erscheint.

Schritt 2: Sortiere die Zutaten.

Alles was geschält und oder geschnitten werden will, kommt nach vorne. Alles was eher flüssig ist, nach hinten.

Schritt 3: Schnippeln

Jedes Kind bekommt ein Messer und darf damit eine Zutat seiner Wahl kleinschneiden. Wer als letzter Fernsehen geschaut hat, bekommt die Zwiebel. Wenn dann die Augen tränen, kannst Du gleich erklären: „Ich habe doch gesagt, Fernsehen macht empfindliche Augen!“

Und ja: Auch einem Zweijährigen kann und sollte man ein Messer in die Hand drücken! Das übt und gibt Selbstvertrauen. Es muss ja nicht gleich das frisch geschliffene Fleischermesser sein. Die Kleinen fangen halt mit den Frühstücksmessern an. Der Fairness halber sollte man dann aber keine Karotte dazu geben. Besser wären Pilze, Banane oder gekochte Kartoffeln.

Auch bei diesem Rezept gilt: Probieren ist erlaubt. So lernen die Kleinen spielend den Unterschied zwischen Paprika und Chillischoten.

Schritt 4: Anbraten.

Stell eine große Pfanne mit hohem Rand auf den Herd (notfalls auch einen Topf). Etwas Öl oder Fett rein und heiß machen. Dann schmeißt du alles rein, was fest ist und Du roh nicht essen willst. Fortgeschrittene sortieren die Zutaten noch nach benötigter Garzeit (Zwiebeln zuerst, Paprika oder Banane später).

Wer als letztes die Spülmaschine ausgeräumt hat, darf umrühren. Alle anderen können die Schnippelabfälle an die Meerschweinchen verfüttern oder schon mal Wasser kochen.

Zwischenzeitlich sollten die festen Bestandteile halbwegs durch sein. Damit kommen wir zu ….

Schritt 5: Versoßen…

Füge dem Essen nun Zutaten hinzu aus der Kategorie „eher flüssig“. Gut bewährt haben sich…

  • Tomatenmatsch (der langweilige Klassiker)
  • Sahne (mit Sahne kann jeder kochen)
  • Milch (tut den Job auch)
  • Joghurt (schon interessanter)
  • Wasser (braucht mehr Gewürze)
  • Kokosmilch (Je nach Darreichungsform bitte vorher die Dose aufmachen, oder die Schale entfernen…)
  • Fertigsuppe aus der Dose (ist aber eigentlich geschummelt)
  • Ketchup (toll für Kinder, weniger gut für die Ehefrau)
  • Senf (für Mutige)

Ergänze nun dazu passende Gewürze, und achte ein wenig auf die Zweijährigen wenn sie das Thai-Curry in die Finger kriegen.

Schritt 6: Beilage

Ihr erinnert euch an das gekochte Wasser aus Schritt 4? Darein kommen Kartoffeln, Nudeln, Reis, Couscous oder Hirse als Beilage. Oder schwimmen diese schon mit in der Soße? Dann könnt ihr das Wasser einfrieren. Heißes Wasser kann man immer gebrauchen.

Mögliche Variationen

Google nach Gemüsepfanne und wähle ein gutes deutsches Normrezept aus. Geht auch, ist aber in etwa so cool, als würde man jemanden nach dem Weg fragen.

Pädagogischer Nutzen

Der Umgang mit dem Messer stärkt das Selbstvertrauen und sichert das Überleben in der späteren WG, wenn der Dosenöffner kaputt ist.

Schnitzübungen mit Karotten fördern das musikalische Verständnis. Und Teenager können kurzzeitig nicht Whatsappen, wenn sie Paprika und Messer gleichzeitig halten müssen.

Sollte das Schnippeln gar zu langweilig sein, kann man sich miteinander … unterhalten. Das ist fast wie Whatsapp, nur viel krasser!

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2 thoughts on “Drei Farben Matsch

  1. Der Fliegenpils ist mir zu sarkastisch geraten.
    Ich habe zwar noch keinen Pilsesser (wohl aber Pilstrinker) gesehen, der daran gestorben ist.
    Und ich will auch keinen sehen, insbesondere nicht im Kreis meiner Lieben.
    Ein Champignon wäre ein geeignetes Fotoobjekt – ist aber nicht so bunt. Im Essen kann man ihn färben.
    Guten Appetit beim Matsch.
    PS: die Champignons verkochen nicht so; glaube ich.

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