Klimawandel entsteht durch Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen, müssen wir aufhören, diese Treibhausgase zu produzieren. Aber wo fangen wir am besten damit an? Wo entstehen die meisten Klimagase? Unsere Emissionen entstanden 2019 laut Wikipedia aus 74% Energie, 12% Landwirtschaft, 10% Industrie und 4% Abfall und sonstiger Kram.
Diese Zahlen unterscheiden sich je nach Quelle und Zählweise, da es unterschiedliche Zuordnungen der Emissionen gibt. Beispiel: Ein Traktor auf dem Feld braucht zum Fahren Dieselkraftstoff. Zählen diese Emissionen zu Energie oder zur Landwirtschaft?
Die Kernbotschaft aber lautet: Der wichtigste Schritt für Klimaschutz ist eine klimaneutrale Energieversorgung. Wenn wir es schaffen, unseren Energiebedarf klimaneutral zu decken, haben wir bereits 3/4 des Problems gelöst. Energieversorgung wiederum bedeutet vor allem
- klimaneutraler Strom,
- klimaneutrale Wärme und
- klimaneutrale Kraftstoffe (Benzin, Diesel, Kerosin für Flugzeuge, Schweröl für Schiffe).
Kraftstoffe sind für eine klimaneutrale Zukunft insgesamt ziemlich ungeeignet, denn die lassen sich kaum nachhaltig herstellen. Daran ändert auch das FDP-Gefasel von E-Fuels, HVO100 oder Biosprit nichts. Wenn überhaupt taugen die für irgendwelche Nischen wie Oldtimer-Rennen. Für den Massenmarkt wird das nichts. Wer also meint, er sollte auch zukünftig seinen V8-Motor zusammen mit vier Tonnen Stahl durch die Spielstraße treiben, weil er ja nur altes Frittenfett tankt, der irrt. Mehr dazu in einem späteren Teil.
Wie aber schaffen wir nun eine klimaneutrale Energieversorgung? Nun, mit Wind und Sonne gibt es netterweise zwei kostenlose und nahezu unerschöpfliche Energielieferanten. Jeder, der am Strandtag schon mal die Sonnencreme vergessen, oder im Herbststurm mit dem Fahrrad gegen den Wind gestrampelt hat, spürt ganz deutlich: Da steckt Energie drin und zwar mehr als genug.
So lautet der Plan dann grob vereinfacht in vier Schritten:
- Erzeuge Strom aus erneuerbaren Energien, vor allem Wind-, Solar- und Wasserkraft. Ja, das geht, Details folgen.
- Ersetze Benzin, Diesel und Kerosin durch Strom wann immer möglich (Stichwort E-Mobilität, Güterverkehr auf die Schiene…).
- Ersetze Gas- und Öl-Heizung überwiegend durch kleine und große Wärmepumpen. Diese ziehen Wärme aus Luft, Wasser, Geothermie oder Sonne, teilweise auch aus saisonalen Wärmespeichern. Ja, auch das geht, sogar im Altbau. Auch dazu später mehr.
- Verbinde all dies durch geeignete Strom- und Wärmenetze sowie passende Energie-, Strom- und Wärmespeicher.
Das ist der Masterplan. Eigentlich ganz einfach, oder? Na ja, wie so oft liegt der Teufel in den Details und es braucht viele Teillösungen für die Umsetzung. Aber kleiner Spoiler: Alle notwendigen Werkzeuge und Techniken für eine gute und saubere Energiewende sind bereits vorhanden. Windrad, Photovoltaik, Strompeicher, dynamische Steuerungssysteme, Wasserkraft und Biogas gibt es bereits. Wir müssen sie nur noch richtig einsetzen. In den nächsten Teilen machen wir genau das Schritt für Schritt.
Welcher Teilbereich interessiert euch am meisten? Wo sind für euch die größten Fragen offen? Schreibt es mir in die Kommentare.