Teil 05: Photovoltaik

Für eine klimaneutrale Welt brauchen wir klimaneutrale Energie. Doch woher nehmen und nicht stehlen?

Eine sehr saubere und gleichzeitig fast unbegrenzte Energiequelle ist die Kernfusion. Wasserstoff wird dabei aufeinander geschossen und verschmilzt zu Helium. Dabei wird ein Teil der Masse in Energie umgewandelt so richtig nach Einstein mit E = mc2. Anders als bei Atomkraft entsteht bei der Kernfusion auch kein radioaktiver Abfall sondern nur ein bisschen Helium, dass schicke Luftballons und lustige Stimmen macht. Ziemlich genial, oder? Alles was es dafür braucht ist schwerer Wasserstoff, ca. 15 Millionen Grad Betriebstemperatur und 100 Milliarden Atmosphären Überdruck. OK, das klingt dann doch komplizierter. Deshalb wird an der Kernfusion schon seit 70 Jahren geforscht und ungefähr genau so lange heißt es auch, die Kernfusion ist in etwa 15 Jahren serienreif. Damit kommt sie für den Klimaschutz leider zu spät.

Netterweise liefert uns die Natur einen perfekten Fusionsreaktor frei Haus und das seit nunmehr 4,6 Milliarden Jahren. Damit man sich an den 15 Mio Grad nicht  verbrennt hat die Natur den Riesenreaktor etwas außerhalb angelegt, nämlich 149 Mio km entfernt. Dort läuft der Riesenreaktor zuverlässig und anders als Atomkraftwerke sieht er dabei richtig gut aus und sorgt täglich für gute Laune … unsere Sonne.

Die Sonne versorgt uns mit Energie im Überfluss, wir müssen sie nur noch ernten. Dafür gibt es die Photovoltaik im Volksmund bekannt als Solaranlagen. Diese wandeln Sonnenlicht direkt in Strom um. Das Ganze geht in beliebigen Größen. Von der 20 cm Gartenleuchte über 800 Watt Balkonkraftwerke bis hin zum Energiepark Witznitz, wo auf 500 Hektar bis zu 650 Megawatt Strom geerntet werden.

Der Vorteil von Solar ist,  es ist mittlerweile unfassbar günstig. Je nach Ausgestaltung liefert Photovoltaik Strom für 5 ct/kWh. Der Nachteil ist ebenso bekannt. Das Ganze klappt nur tagsüber, wenn zumindest ein bisschen Sonne scheint. Dennoch ist die Photovoltaik eine wichtige Säule bei der Energiewende. Schließlich verbrauchen wir einen Großteil unseres Stroms auch tagsüber. Und gerade wenn die Sonne so richtig knallt, gehen überall im Land die Klimaanlagen an. Da helfen PV-Anlagen auf dem Dach gleich doppelt. Erstens beschatten Sie das Gebäude und zweitens liefern sie am meisten Strom, wenn die Klimaanlagen am stärksten gebraucht werden. So kamen dann Sommer 2023 auch bereits 24,5% unserer Stromerzeugung aus Solarenergie. Im Winter sind es nur noch magere 3,6%, netterweise weht dann aber der Wind auch stärker, so dass die Windkraft uns gut über die dunklen Monate trägt.

Jetzt rufen die ersten wieder, das wäre wieder mal so ein deutscher Sonderweg und andere Länder machen da nicht mit. Klar, wo kämen wir auch hin, wenn alle Welt ihren Strom direkt von der Sonne erntet, statt jedes Jahr Milliarden für Erdgas und Kohle rauszuhauen? Auf so eine bekloppte Idee können doch nur die Deutschen kommen. Oder doch nicht?  Wisst ihr wo die fünf größten Solarparks der Welt stehen? In China, Indien, Ägypten und den Vereinigten arabischen Emiraten (Quelle). Auch die haben nämlich erkannt, dass die Sonne keine Rechnung stellt.

Das schöne an Photovoltaik ist, jeder kann mitmachen. Für ein paar Hundert Euro gibt es schon Balkonkraftwerke. Die hängt man an den Balkon oder aufs Schuppendach, steckt sie in die Steckdose und bekommt jedes Jahr etwa 400kWh Strom geschenkt von unserer Sonne. Auch ein integrierter Stromspeicher ist heutzutage für wenig Geld zu haben, so dass man die geerntete Menge auch weitgehend selber verbrauchen kann. Oder man baut gleich etwas größer und belegt das Hausdach. Dank neuer Gesetzeslage, geht das auch in Mietswohnungen und auf Gemeinschaftsdächern. Dabei braucht man noch nicht mal Geld in die Hand zu nehmen. Zahlreiche Anbieter reißen sich darum, euch eine PV-Anlage zu verleasen. Die monatlichen Leasingkosten gleichen sich durch die niedrigere Stromrechnung wieder aus. Und was man an Strom nicht selber verbraucht, speist man zum garantierten Festpreis ins Netz ein, mindestens für die nächsten 20 Jahre. Habt ihr schon eure Solaranlage zu Hause?

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