Teil 03: Kleine Gase große Wirkung

Der Titel gehört zu einem kleinen Buch. Es beschreibt kurz aber umfassend, wie unser Klima funktioniert, und warum zu viel CO2 etwas ganz Blödes ist.

Und damit willkommen zum 3. Teil, in dem wir nochmal kurz schauen, wie der Klimawandel entsteht. Der Klimawandel entsteht durch den Treibhauseffekt. Sonnenlicht trifft auf die Erde und wird als Wärmestrahlung reflektiert. Der größte Teil dieser Wärmestrahlung geht zurück ins Weltall. Doch ein kleiner Teil dieser Wärmestrahlung trifft auf sogenannte Treibhausgase und wird wieder auf die Erde zurückgeworfen. Ein kleiner Teil der Sonnenenergie trifft sozusagen zweimal auf die Erde.

Das ist zunächst mal eine tolle Sache, denn ohne diesen Treibhauseffekt wäre es auf der Erde bitterkalt, im Schnitt so etwa -18°C und da wollen selbst hart gesottene Naturburschen nur noch ganz selten in den Waldkindergarten, abgesehen davon, dass es bei den Temperaturen nur noch ganz wenig Wald geben würde.

Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) (*).

Von allen drei haben wir mittlerweile jedoch zu viel.

  • Wir haben zu viel CO2, weil wir Kohle/Öl/Erdgas ausbuddeln und verbrennen.
  • Wir haben zu viel Methan, weil wir zu viele Tiere züchten, insbesondere Rinder. Andere große Methanquellen sind Reisanbau, trockengelegte Moore und Leckagen bei der Erdgasförderung und -transport, zunehmend auch auftauende Permafrostböden in Sibirien. [1]
  • Zu viel Lachgas entsteht durch zu viele Düngemittel in der Landwirtschaft. [2]

All das haben wir in den letzten 200-300 Jahren geschafft, seit 1712 die Dampfmaschine erfunden wurde. Insgesamt sah die CO2-Enticklung in den letzten 10.000 Jahren dann so aus:

Oder wie der Laie sagen würde: Ups.

Damit ist auch klar, was wir für guten Klimaschutz tun müssen:

  1. Keine Kohle/Öl/Erdgas mehr ausbuddeln und vorhandene Erdgasleitungen abdichten (#KeepitinTheGround).
  2. Mehr Pflanzen und Gemüse essen (Sonntagsbraten statt täglich Schnitzel).
  3. Moore wieder vernässen. Wälder aufforsten. Renaturieren
  4. Nachhaltiger landwirtschaften.

Wie wir das schaffen, darum geht es in den nächsten Folgen.

 

Ergänzung

Die drei Klimagase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O)  heizen übrigens unterschiedlich stark.

Der Killer schlechthin ist Lachgas. Es heizt etwa 300 mal so stark wie CO2. Immerhin zersetzt es sich in der höheren Atmosphäre innerhalb von etwa 121 Jahren zu Stickstoff und anderen Stickoxiden. Dabei macht es nebenbei noch einen Teil unserer Ozonschicht kaputt, aber davon wollen wir jetzt nicht auch noch anfangen. Merksatz: Halte Lachgas aus der Atmosphäre fern.

Auch Methan hängt sich rein und heizt ca. 25 mal so stark wie CO2.  Immerhin bleibt es nicht sehr lange in der Atmosphäre. Es zerfällt innerhalb von etwa 12 Jahren. Bad News: Es zerfällt zu CO2.

CO2 hingegen ist extrem geduldig. Wer in der Schule in Chemie aufgepasst hat, erinnert sich noch: CO2 ist sehr energiearm und zerfällt daher quasi gar nicht. Daher verbleibt ein Großteil des rausgepusteten CO2 in der Atmosphäre. Für viele Jahrtausende…

Mit so vielen Klimagasen kommt man natürlich schnell durcheinander. Daher fasst man sie für Statistiken gerne zusammen zu „CO2-Aquivalenten“. Die Angabe „1 Tonne CO2(e)“ heißt also nur: Eine Mischung von Treibhausgasen, die genauso viel Schaden anrichten, wie 1 Tonne CO2.

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